Der deutsche Boxer

Der deutsche Boxer

von Karin Rezewski

Der deutsche Boxer ist ein mittelgroßer, kurzhaariger Hund mit ausgeglichenem, selbstbewusstem Wesen.

Seine Bewegungen sind lebhaft, voll Kraft und Adel. Er entstammt dem Brabanter Bullenbeißer, der im ausgehenden 19. Jahrhundert mit dem im Exterieur recht ähnlichen Bulldog aus England gekreuzt wurde.

Als die Begründer der Rasse 1895 sich in München zum „Boxer Klub“ zusammenschlossen, gingen sie mit viel Enthusiasmus und großem Mut daran, die ersten Hunde auszustellen und das international anerkannte Zuchtbuch einzuführen, in welchem alle vom Anbeginn bis heute von BK-Mitgliedern gezüchtete Würfe eingetragen werden. So kann die Entwicklung der Rasse lückenlos verfolgt werden.

Man hatte schon 1902 vor Augen, wie der Boxer sein sollte: Ein schöner, eleganter Familienhund, frei von jeglichem plumpen Äußeren oder gar abstoßender, furchteinflößender Häßlichkeit. Im Jahre 1905 wurde der heute noch in den wesentlichen Grundzügen gültige Standard erstellt.

Es dauerte Generationen, bis in den dreißiger Jahren durch die heute weltbekannte Kynologin Friederun Stockmann der bedeutendste Höhepunkt in der Geschichte des Deutschen Boxers in seiner vollendeten Form erreicht wurde. Die Boxer vom Dom brachten die Boxerrasse auf ihren Siegeszug um die ganze Welt, so daß sie heute zu den beliebtesten Hunderassen gehört.

Formwert und Wesen waren von Anfang an die Prämisse der Boxerzucht im BK. Deshalb wird sein Erscheinungsbild und sein Wesen als Arbeitshund (chien de travail – FCI) gleichermaßen gefördert.

Im Wesen des Boxers vereinen sich Eigenschaften, die auf den ersten Blick widersprüchlich zu sein scheinen. Er ist freundlich, gutartig und verspielt in der Familie und mit Freunden sowie mit Fremden, die ihm freundlich gegenübertreten. Im Ernstfall ist er jedoch bereit, aufgrund seines Mutes und Schutztriebes seine Menschen zu beschützen und zu verteitigen. Um diese Eigenschaften in sich vereinen zu können, ist eine ausgeglichene Nervenverfassung verbunden mit selbstbewußtem Wesen notwendig. Im Rassestandard ist ausdrücklich erwähnt: „Sein Wesen ist von allergrößter Wichtigkeit und bedarf sorgsamster Pflege.“ Aus diesem Grund dürfen im Boxer-Klub e.V. Sitz München nur Boxer zur Zucht ver- wendet werden, die eine Zuchttauglichkeitsprüfung bestanden haben. Es werden nur Boxer zur Zucht zugelassen, die den Anforderungen des Standards voll und ganz entsprechen. Ängstliche oder aggressive Boxer werden von der Zucht ausgeschlossen.

Ebenso dürfen Hunde mit mittlerer oder schwerer Hüftgelenksdysplasie nicht zur Zucht eingesetzt werden. Der BK bekämpft diese Erbkrankheit seit über 20 Jahren, so daß heute in der Regel nur noch mit Hunden mit gesunden Hüften gezüchtet wird.

Eine weitere gesundheitliche Überprüfung wird vor dem Zuchteinsatz durch die Ausdauerprüfung vorgenommen. Hier müssen die Hunde eine Entfernung von 20 km im Trab absolvieren, um ihre körperliche Fitneß zu dokumentieren.

Den Züchtern im BK wird viel Engagement und Einsatz abverlangt, bis sie mit ihren Tieren züchten können. Ihre Würfe werden von der Geburt an von Zuchtwarten betreut und erhalten bei der Erfüllung sämtlicher Vorschriften beglaubigte Ahnentafeln mit den Emblemen des VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) und FCI (Fédération Cynologique Internationale), womit die internationale Anerkennung der Ahentafeln gewährleistet ist.

Die meisten BK-Züchter sind Liebhaberzüchter. Sie halten ihre Hunde zu 99% in der Familie mit 1-2 Boxern. Eine liebevolle und umfassende Aufzucht ist gegeben.

Der Klub unterhält innerhalb von 18 Landesgruppen mit ca. 12.000 Mitgliedern 220 örtliche Gruppen, von denen die meisten über einen eigenen Übungsplatz verfügen. Hier wird umfangreicher Leistungssport betrieben und die Betreuung der Mitglieder vor allem in Bezug auf Haltung, Pflege, Erziehung und Ausbildung des Boxers vorgenommen. Der Junghund wird an einen gewissen Gehorsam gewöhnt und angehalten, willig und gerne zu folgen. Ziel der gemeinsamen Arbeit ist der umgängliche deutsche Boxer, der sich gut in seine Umgebung einfügt, eine unabdingbare Forderung in unserer heutigen Welt, die Hunden oft kritisch gegenüber steht.

Der Klub unterhält in München die Geschäfts-, Zucht- und Leistungsbuchstelle. Ausführliche Informationen über unseren Hund und Klub bieten wir mit unserer Broschüre „Wir über uns“ an, erhältlich unter

Boxer-Klub e.V. Sitz München
Veldener Str. 64 + 66, 81241 München
Tel. 089-5467080, Fax 089-54670820

Hier vermittelt man auch gerne Züchteranschriften und das Abonnement der „Boxer-Blätter“, dem Mitteilungsblatt über kynologisches Geschehen und Klubbelange.

Quelle: http://www.bk-muenchen.de/service/publikationen/zucht-und-ausstellungswesen/deutscher-boxer.html